DaDaGen

Zum DaDaGen

Kann man 100 Jahre nach Entstehung des Dada noch Dada machen? Und falls ja, welche Formen könnte Dada annehmen? In diesem Projekt, welches eine Mischung zwischen einem Versuch eines digitalen Lautgedicht-Generators und einer Reflexion über selbigen ist, habe ich mich damit befasst wie Hugo Ball und co. ihre Lautgedichte geschrieben hätten, würden sie im digitalen Zeitalter leben. Der Reiz in dieser Aufgabe besteht mitunter darin, mit einer formalen Sprache mit sehr strengen Regeln was die Semantik und Syntax angeht, etwas zu schaffen, das diesen Regeln nicht folgen muss, und des weiteren auch keinen Regeln anderer Sprachen folgen muss. Es sind bloss Laute. In diesem Fall werden sie nicht einmal vom Menschen vermittelt, sondern rein maschinell verarbeitet. Das Projekt an sich ist nicht ganz frei von Widersprüchen, denn gewissermassen beisst sich ein Dada Lautgedicht-Generator auch mit dem Manifest Tristan Tzaras, wenn er sagt, dass sie, die Dadaisten genug von den kubistischen und futuristischen Akademien haben, weil es Laboratorien für formale Gedanken sind. Aber vielleicht ist es gerade wegen diesem Widerspruch genau richtig, das Projekt so anzugehen.

Mit einem einfachen Skript, welches nur minimalen formalen Anforderungen genügen muss, lassen sich innert einer Sekunde mehrere Zehntausend Laute oder Wörter generieren. Somit ist es nicht nur wie Richard Huelsenbeck in seinem Manifest geschrieben hat ein Nichts, sondern in gewisser Weise eine Überwindung der Sprache oder Sogar des Menschen selbst.

Dieses Projekt wurde als Seminararbeit des Seminars “100 Jahre Dada” 2016 an der UZH verfasst.

Das vollständige Paper kann hier heruntergeladen werden: